
Jedes Jahr am 21. September findet der Welt-Alzheimertag statt. Seit 1994 macht dieser Aktionstag auf das Thema Demenz aufmerksam. Initiiert von Alzheimer’s Disease International (ADI) und der, soll er das Bewusstsein für die Erkrankung stärken.
2024 steht der Tag unter dem Motto „Demenz – Gemeinsam. Mutig. Leben.“. Es betont die Bedeutung von Solidarität und Lebensmut für Betroffene und Angehörige. Rund 1,8 Millionen Menschen in Deutschland leben mit einer Demenzerkrankung.
Vom 16. bis 22. September 2024 begleitet die „Woche der Demenz“ den Aktionstag. Bundesweit finden vielfältige Aktionen wie Vorträge, Ausstellungen und Diskussionen statt. Sie richten sich an Betroffene, Fachleute und die Öffentlichkeit.
Schlüsselerkenntnisse
- Der Welt-Alzheimertag findet jährlich am 21. September statt.
- Das Motto 2024 lautet „Demenz – Gemeinsam. Mutig. Leben.“.
- Die „Woche der Demenz“ bietet bundesweit vielfältige Aktionen.
- In Deutschland leben etwa 1,8 Millionen Menschen mit Demenz.
- ADI und WHO sind die Initiatoren des Aktionstags.
Was ist der Welt-Alzheimertag?
Mit jährlichen Kampagnen rückt Alzheimer’s Disease International (ADI) das Thema Demenz in den Fokus. Der Aktionstag entstand 1994 durch eine Kooperation von ADI und der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Heute beteiligen sich über 100 Länder.
Ursprung und Bedeutung des Aktionstags
Initiiert von Alzheimer’s Disease International, vereint der Tag 85 nationale Alzheimer-Gesellschaften. In Deutschland ist er Teil der Nationalen Demenzstrategie. Diese fördert Forschung und Unterstützung für Betroffene.
Monika Kaus von der Deutschen Alzheimer Gesellschaft betont:
„Demenz betrifft uns alle. Nur gemeinsam können wir Vorurteile abbauen und Lebensqualität erhalten.“
Das Motto 2024: „Demenz – Gemeinsam. Mutig. Leben.“
Das Motto unterstreicht den Gemeinschaftsgedanken. Es ermutigt, trotz Diagnose aktiv am Leben teilzunehmen. Partner wie die Hirnliga e.V. setzen dies mit Aufklärungskampagnen um.
- Gemeinsam: Netzwerke für Angehörige und Fachleute.
- Mutig: Offener Umgang mit der Erkrankung.
- Leben: Fokus auf Selbstbestimmung und Würde.
Warum der Welt-Alzheimertag wichtig ist
Demenzerkrankungen stellen Betroffene und ihre Familien vor immense Belastungen. Der Aktionstag lenkt die Aufmerksamkeit auf diese Herausforderungen und fördert Solidarität in der Gesellschaft.
Die Herausforderungen für Betroffene und Angehörige
Rund 60% der Menschen mit Demenz werden von ehrenamtlichen Angehörigen betreut. Die durchschnittliche Pflege-Dauer liegt bei 4–8 Jahren – eine physisch und psychisch belastende Aufgabe.
Studien zeigen: Pflegende haben ein 40% höheres Depressionsrisiko. Fachkräftemangel verschärft die Situation. In Berlin entstehen aktuell Pläne für „demenzfreundliche Kommunen“, um die Versorgung zu verbessern.
Gesellschaftliche Aufklärung und Solidarität
78% der Erkrankten leben zu Hause. Prof. Michael Rapp (DGGPP) betont:
„Prävention und frühzeitige Diagnose können Lebensqualität erhalten.“
Die EU-Kosten für Demenz belaufen sich auf 73 Mrd. € jährlich. Rechtliche Neuerungen im Betreuungsrecht ab 2023 sollen Unterstützung vereinfachen.
- Teilhabe: Gemeinschaftsprojekte fördern Inklusion.
- Wissenstransfer: Aufklärungskampagnen reduzieren Vorurteile.
- Finanzielle Entlastung: Steuervergünstigungen für Pflegende.
Veranstaltungen und Aktionen zum Welt-Alzheimertag 2024
Die „Woche der Demenz“ bietet ein vielfältiges Programm für alle Interessierten. Vom 16. bis 22. September 2024 laden bundesweit über 100 Veranstaltungen zum Mitmachen ein. Wissenschaft, Kultur und Politik tragen zur Aufklärung bei.
Bundesweite Veranstaltungen in der „Woche der Demenz“
Das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) präsentiert ein Fotobuchprojekt. Es zeigt Lebensgeschichten von Betroffenen. Partner wie MyPoster unterstützen die Initiative.
Am 25. September öffnet die Berliner Alzheimer Gesellschaft e.V. ihre Türen. Pflegesimulationen vermitteln praktisches Wissen. Parallel findet ein Fachtag zur Nationalen Demenzstrategie statt.
Regionale Highlights und besondere Angebote
Hamburg setzt vom 20. bis 28. September 2024 bunte Akzente. Eine Konfetti-Parade symbolisiert Lebensfreude trotz Diagnose. In Rostock bieten Museen demenzsensible Führungen an.
Der Landessportbund Berlin organisiert Inklusionsprojekte. Bewegung stärkt die Lebensqualität. Hannover lädt am 21. September zu einem ökumenischen Gottesdienst ein.
Online-Veranstaltungen und digitale Formate
Am 19. September hält die Alzheimer Forschung Initiative (AFI) einen Vortrag zu neuen Wirkstoffen. Der Nordbayerische Musikbund streamt am 21. September ein Benefizkonzert.
Die PKV-Telefonaktion startet am 19. September 2024. Experten bieten Einzelberatungen an. Digitale Formate ermöglichen Teilhabe unabhängig vom Ort.
- Wissenschaft: DZNE-Fotobuch und AFI-Vorträge
- Kultur: Konzerte und Museumsführungen
- Politik: Fachtag in Berlin
Aktuelle Entwicklungen und Forschung
Neue Therapien und Strategien verändern den Umgang mit Demenz. Die Forschung liefert vielversprechende Daten, während politische Initiativen die Versorgung verbessern. Besonders im Fokus: die Nationale Demenzstrategie und innovative Medikamente.
Neue Therapieansätze und Medikamente
Der Antikörper Lecanemab wurde 2023 in den USA und Israel zugelassen. Die EMA lehnte ihn jedoch ab – wegen unklarer Daten zur Langzeitwirkung. Prof. Isabella Heuser (Charité Berlin) erklärt:
„Die EMA fordert robustere Studienergebnisse. Wir brauchen mehr Transparenz zu Nutzen und Risiken.“
Weitere Ansätze im Überblick:
- Amyloid-Antikörper: Zielen auf Proteinablagerungen im Gehirn, aber mit Nebenwirkungen wie Hirnschwellungen.
- Sensorgestützte Systeme: Vom BMBF gefördert, erkennen Frühsymptome via KI.
- Prävention: Die Lancet-Kommission empfiehlt 150 Minuten Sport pro Woche zur Risikosenkung.
Die Rolle der Nationalen Demenzstrategie
Seit 2020 setzt Deutschland die Nationale Demenzstrategie um. Die Zwischenbilanz 2024 zeigt:
- Forschungsförderung: Die Hirnliga investierte 15 Mio. € seit 1986, u.a. in 12 klinische Studien.
- Versorgung: 30% mehr Pflegeeinrichtungen mit Demenzspezialisierung.
- Qualität: Schulungen für 20.000 Pflegekräfte bis 2025.
Ein Einsatz, der laut Bundesgesundheitsministerium „die Lebensqualität von Betroffenen und Angehörigen nachhaltig verbessert“.
Fazit
Die Prognosen zeigen: Bis 2050 könnten 30% mehr Menschen an Demenz erkranken. Beim Berliner Fachtag diskutierten über 200 Experten Lösungen. Forschung und Unterstützung müssen gemeinsam wachsen.
Die Lebensqualität Betroffener steht im Fokus. Nutzen Sie Veranstaltungen der Demenzwoche oder Beratung unter 030 25 93 79 50. Präventionskurse und Vorsorgevollmachten bieten Sicherheit.
Lars Düsterhöft (SPD) betont: „Demenz braucht gesellschaftliches Engagement.“ Die Nationale Demenzstrategie plant weitere Maßnahmen. So entstehen Möglichkeiten für eine bessere Zukunft.